Regional + ökologisch: Holz der kurzen Wege
Dass wir unsere Betten in der Region Franken fertigen lassen, kommt nicht von ungefähr! Hier werden die Bäume weiterverarbeitet, wo sie auch gewachsen sind. Was für die einen selbstverständliche Tradition ist, ist vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit mittlerweile von großer Bedeutung: die für die Holzbranche üblichen oft tausende Kilometer langen Transportwege entfallen komplett. Hier nennt man es „Holz der kurzen Wege“.
Am südlichen Rand des Steigerwaldes, also nur wenige Kilometer entfernt von dem Wald, wo mitunter die Eichen für unsere Betten wachsen, befindet sich das Sägewerk von Burkard Müller. Schon von Weitem ist zu sehen, dass die Dachflächen sämtlicher Hallen mit Solarpanels bedeckt sind. Der Sägewerker führt seinen Betrieb in vierter Generation. „1895 hat mein Urgroßvater angefangen, ursprünglich mit einer Mühle hier unten an der Schwarzach“, erklärt Müller unaufgefordert. „1928 hat er vom Maschinenbauer Möhringer, der auch hier im Ort bis heute existiert, seine erste Gattersäge gekauft. Das war der Anfang!“
Burkard Müller ist mittlerweile spezialisiert auf die Verarbeitung von Eichenholz. „Die Lage könnte nicht besser sein! Es gibt nicht viele Eichenwälder wie hier im Steigerwald, wo die Eiche noch sehr gepflegt wird und wir ein Vorzeigeprojekt der Forstwirtschaft haben“, betont Müller selbstbewusst. „Wenn wir sinnvoll Waldwirtschaft betreiben wollen, dann so wie bei uns in einer Mischung aus Waldnutzung und Waldschutz!“
Entsprechend sorgfältig wird das Eichenholz dann auch abgelagert. Es mutet ungewöhnlich an in Zeiten, in denen Konzerne versuchen, ihre Waren auf LKW und Autobahnen auszulagern. Aber bei Müller liegt das Eichenholz je nach Dicke ein, zwei oder sogar drei Jahre unter freiem Himmel auf dem Hof, damit die Gerbsäure auf natürlichem Wege aus dem Holz herausgeht.
Denn wenn die Eiche länger liegt, wird sie umso schöner und heller. Danach erst kommt sie in die Trockenkammer. Auch dieser Prozess beansprucht noch weitere vier bis acht Wochen, mitunter sogar ein Vierteljahr, wie Müller betont. Seine riesigen Trockenkammern, bis unters Dach voll mit Holzstapeln, werden mit modernster Computertechnik gesteuert. Die vollautomatisierte Klimaregelung kontrolliert er von seinem Handy aus und kann so den Prozess des Trocknens je nach Holzart und Dicke genauestens regulieren. Außerdem hilft die eingesetzte Technik auch, viel Energie zu sparen. Das ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern auch gut für das Klima.
Unschwer hört man heraus, wie stolz Burkard Müller auf seine Arbeit und sein Eichenholz ist, schonend getrocknet und über Jahre „gereift“ – wie bei einem guten Wein. Aber schon beim Kauf der Stämme gehe er keine Kompromisse ein. Wenn man sich solchermaßen spezialisiere, ergebe es keinen Sinn, Holz von geringem Wert einzukaufen. „Der Wert eines Baumes definiert sich für mich vom Ursprung bis zum Einsatz“, sagt der Sägewerker. Und er hat Recht, denn nur so lässt sich der Natur wirklich Respekt zollen.
Es ist ein langer Weg vom jungen Eichenspross bis zum fertigen Massivholzbett.